Theodore hat Freunde, hat eine Frau - mit der er in Scheidung lebt -, einen Job, eine schicke Wohnung. Allein die Liebe fehlt ihm, bzw. die Möglichkeit, seine Bedürfnisse befriedigen zu können, die sich allerdings nicht allein auf die Sexualität begrenzen. Theodore ist ein sensibler Mensch, der wohl das sucht, was fast alle Menschen in dieser rein technologisierten Zukunftsversion
von L. A. suchen: Nähe und jemanden, mit dem er sich austauschen kann. So entschließt er sich denn auch eines Tages, sich ein OS zu bestellen: ein Operating System - ein Betriebssystem, das eine künstliche Intelligenz beherbergt. Die OS nennt sich Samantha, ist Theo von Beginn an sympathisch und er ist fasziniert davon, das sie mehr erstrebt, als sie ist.
Wie es zu einem Liebesdrama gehört, verlieben die beiden sich. Anfangs fühlt Theo sich nicht bereit, eine neue Bindung einzugehen, doch nachdem die Scheidungspapiere unterschieben sind und er sich eingesteht, das er sich in Samantha verliebt hat, steht einer unbeschwerten Zeit erstmal nichts im Wege. Bis Theodore erfährt, das Samantha, während die beiden sich unterhalten, ebenfalls mit sehr vielen anderen kommuniziert - meist ebenfalls künstlichen Intelligenzen. Und so ist Eifersucht der Auslöser für die Frage, ob eine Beziehung zwischen einem Menschen und einer künstlichen Intelligenz überhaupt möglich ist - und wenn ja, wohin diese führt und was ihre Grenzen sind.
So, das ist der Streifen mal kurz umrissen. Ich möchte hier gar keine Beurteilung verfassen, ob mir der Film gefallen hat, warum oder warum nicht. Was mich zu meinem Beitrag animiert hat, ist eine Szene:
Samantha schickt Theodores Briefe an einen Verlag - jedenfalls einige von seinen Briefen, die sie für die besten hält. Der Verlag ist sehr interessiert und möchte ein Buch veröffentlichen, denn in Theo schlummert ein Poet, der Menschen zum Lachen und Weinen gleichermaßen bringen kann.
Ich habe mir während dieser außergewöhnlichen Liebesgeschichte keine Gedanken darüber gemacht, ob eine Liebesbeziehung zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz möglich ist. Das ist sie, ohne Frage, ganz klares "ja" von meiner Seite. Toleranz und Akzeptanz gegenüber jeden Lebewesens ist etwas, das mich von Kindheit an trägt. Liebe ist die allumfassende Macht, ohne die kein beseeltes Wesen existieren kann. Eine Kraft, die uns antreibt und nach Höherem streben läßt. Sie führt uns zuweilen an unsere Grenzen und läßt uns über Makel hinwegsehen. Sie beflügelt den Menschen seit jeher zu den wunderschönsten Gedichten und Musikstücken, entlockt ihm die herrlichsten Klänge und zaubert Bilder, wie sie nur eine höheren Macht malen kann. Und ebenso läßt sie den Menschen bitter abstürzen, in ein bodenloses Loch fallen, stolpern, stocken, stottern, zittern und erschauern - und gibt immer wieder Auftrieb, sich erneut aufzuschwingen und emporzuheben.
Ich habe mir über die Liebe also den Kopf nicht zerbrochen, die Liebe zwischen diesen beiden Individuen. Ich habe mich gefragt, wer das Urheberrecht all dieser Briefe besitzt, die Theodore im Laufe seiner Jahre bei der Firma verfasst hat. Liegt es wirklich bei ihm, allein weil die Worte seinem Hirn entstammen, seinem Herzen, seiner Seele? Oder liegt es beim Auftraggeber, also bei den Menschen, für die er die Schreiben niederlegt? Immerhin zahlen sie dafür. Oder liegt es doch ganz plump bei der Firma, die diesen Dienst immerhin anbietet?
Hier nach dem gängigen Recht im Internet zu suchen ist hirnrissig. ;) Das L. A., das im Film gezeigt wird, gibt es nicht. Obwohl ich nicht den geringsten Zweifel daran hege, das es eine solche Firma gibt - so oder so ähnlich - oder das sie bald jemand ins Leben rufen wird.
Tja, Liebe und Urheberrecht...
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